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Freedom to decide.

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Die Spezies „Camper“

Camper. Oder Menschen, die einfach frei entscheiden wollen!

Gib es ruhig zu: Auch Du hast schon mal von einem Urlaub geträumt, der vielleicht nicht dem üblichen Klischee einer Pauschalreise entsprach bzw. entspricht. Sicher, es ist bequem einfach in den Flieger zu steigen und dann bis vors Hotel chauffiert zu werden und vielen gefällt das. Doch wiederum schlummert bei vielen auch der Wunsch, in den schönsten Wochen des Jahres mehr auf eigenen Beinen, auf eigenen Wegen zu unternehmen. Vielleicht weist Du auch noch gar nicht, dass in Dir ein heimlicher Camper schlummert. Oder nehmen wir eine andere Situation: Dein Nachbar fährt im Frühling und Sommer jedes Wochenende mit seinem Campingbus an einen Platz, der sich zu lohnen scheint. Warum? Immer wenn er dann zurückkommt, hat er so ein erholtes Lächeln im Gesicht. Seine Frau und seine Kinder übrigens auch. Es muss also etwas ganz Eigenes sein, dieses Camping.

Und sind dann auch die Camper ein ganz eigenes Völkchen? Mitnichten, denn wenn man sich anschaut, wer heute alles diese Art der erholsamen Fortbewegung schätzt, dann geht das „quer durch den Garten“. Sogar Prominente bezeichnen sich heute stolz als Campingfans zu den bekanntesten Gesichtern gehört übrigens Bettina Tietjen. Die beliebte Moderatorin bringt es auf den Punkt, wenn Sie sagt: „Im Hotel bin ich zu Gast, im Camper bin ich zu Hause.“ Sie hat ihrer Leidenschaft sogar ein ganzes Buch gewidmet. „Warum Campen mich glücklich macht“ nennt sie das Werk aus dem Piper-Verlag und es war nicht umsonst einer der Spiegel-Bestseller des letzten Jahres.

 

Was macht Camper denn nun so besonders?

Oder anders gefragt: Warum verschmähen über 1,5 Millionen Deutsche Hotel, Büffet und Animation? Spannen lieber den Wohnwagen an, um dann auszuspannen. Suchen ihr eigenes Glück weit ab von all dem All Inclusive-Wahnsinn, wie es ein Getreuer recht forsch formulierte.

Es ist mit Sicherheit noch ein Stückchen Pioniergeist, welcher da mitfährt. Schließlich geht es auch darum, neue Wege zu erkunden und verschlungene Pfade zu meistern. Für echte Camper ist tatsächlich kein Weg zu weit. Man sieht sie weit hinter Moskau genauso wie am Nordkap oder in der Wüste Gobi. Übersee? Wird ebenfalls erfolgreich in Angriff genommen. Die unendlichen weiten Kanadas stehen momentan ganz oben im sprichwörtlichen Kurs.

Wer dabei allerdings jetzt noch an die alten wackligen Kisten der Wirtschaftswunderzeit denkt, die windschief über den Brenner nach Bella Italia krochen, der sollte jetzt ganz schnell umdenken. Auch Camper wollen heute nicht auf Komfort verzichten.

Es ist in der Tat erstaunlich, mit was so ein moderner Campingwagen in unseren Tagen aufwarten kann: Bequeme Sitze z.B. für Fahrer und Beifahrer (natürlich beheizbar). So lässt sich dann auch mal eine verkehrsbedingte Verzögerung aushalten. Oder man fährt dann einfach bei der nächsten Ausfahrt raus, guckt nach einer Parkmöglichkeit und genießt die Annehmlichkeiten hinter der Fahrerkabine. Da wären dann eine Küche, die selbst hohen Ansprüchen gerecht wird und eine Couch, die zum Relaxen wie gemacht ist. Und wenn es dann – wie in der bekannten Snickerswerbung – wirklich mal länger dauert, dann begibt man sich zur Nachtruhe in ein lauschiges Schlafgemach. Auch Fahrzeuge mit Fußbodenheizung, geschlossenem Wasserkreislauf, Mikrowelle und King-Size Betten sind im Angebot. Rangieren bis der Arzt kommt? Das macht heute die Fernbedienung. Ein Bad, ein Königreich für ein Bad: Mietbare Privat-Sanitärräume auf den Campingplätzen machens möglich.

Vielseitigkeit ist ebenfalls gefragt.

Es muss allerdings nicht unbedingt der Palazzo auf Rädern sein, der das Camper-Herz höher schlagen lässt. Die Modellvielfalt ist heute so außergewöhnlich, dass sich für nahezu jeden Geschmack (und jeden Geldbeutel) etwas finden lässt. Wie wäre es denn mit einem kleinen Kompakten für den Wochenendtrip? Oder darf es schon eine Nummer größer sein, weil vielleicht der Roller mit auf die Reise soll. Auch in Sachen Einrichtung gibt es heutzutage eigentlich nichts mehr, was es nicht gibt. Vielfach werden auch Sonderwünsche erfüllt, ja geradezu herbeigesehnt.

Denn schließlich wollen die Hersteller auch mit ihrer Performance und ihren Fertigungsfähigkeiten punkten. Und das völlig zu recht. Wer einmal auf einer Fachmesse für Camping war (www.caravanlive.de), der kann nur beeindruckt sein.

Oder anders gesagt: Der Camper (oder der es werden will), der denkt, er hätte schon alles gesehen, der wird dort garantiert eines Besseren belehrt. Obwohl man bewusst kein Hotel für seinen Freizeitaufenthalt aufgesucht hat, ist hier der Begriff von der „fahrenden Herberge“ durchaus angebracht.

Interessant ist es auch zu erleben, wie sich die ganze Szene über die Jahre gewandelt hat. Die großen Campingvans sind natürlich nach wie vor eine Bank. Doch auch Nischenprodukte haben sich mittlerweile äußerst erfolgreich etabliert. Ein besonderes Augenmerk sollte man hier auf die Caravans legen, die man sowohl für den Urlaub als auch das Business nutzen kann. Diese Spezies hat sich zu einem echten Geheimtipp gemausert: Kompakt genug um flott voran zu kommen, aber auch so bequem, dass man morgens ausgeschlafen am wichtigen Termin teilnehmen kann.

Man hat sich also so Einiges einfallen lassen, um den gehobenen Ansprüchen der Klientel möglichst lückenlos zu entsprechen. Wer sich noch nicht entscheiden will, für den besteht selbstverständlich auch die Möglichkeit, sich erst einmal einen Campingvan zu leihen. Doch der potentielle Camper sei jetzt schon einmal vorgewarnt: Es kann durchaus zu Sehnsuchtsausbrüchen kommen, wenn man seinen fahrbaren Untersatz dann wieder abgeben muss. Nur allzu schnell hat man sich in seinen Gefährten verliebt, der einem ein Stückchen Unabhängigkeit auf so unkomplizierte Art zurückgibt. Ganz schnell kommt man dann auch zu der Erkenntnis:

Camper sind wie Du und Ich – aber anders.

Sie wollen nämlich kein Teil der Masse sein. Sie wollen ihr eigenes Ding machen. Dazu gehört auch, dass sie mit Vorurteilen umgehen müssen. Und siehe da, sie schaffen das auf die denkbar beste Weise. Denn plötzlich sind sie weg, die Fragen, die man sich stellte, wenn man Camper (leicht lächelnd) zur Kenntnis nahm:
Warum ist der Camper dann doch kein Rucksack-Tourist?
Warum friert der Camper nachts nicht in seinem Zelt oder seinem Wagen?
Wo sind all die schrecklichen Gemeinschaftsduschen hin?

Wo ist das Lagerfeuer, an dem immer die gleichen alten Geschichten erzählt werden?
Und zu guter Letzt:
Wo sind denn nun die Dosen-Ravioli?
Ja, wer heute noch Campingplätze in einen Sack mit Pfadfinderlagern und muffigen Jugendhostels packt, der sollte sich ruhig mal mit einem Camper unterhalten und sich dringend ein Fahrzeug ansehen!

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